9. Playground-Festival

Workshop für Instrumentalist*innen und Sänger*innen (440 Hz)
ODER Workshop für Alte-Musik-Laien (alle Instrumente und Gesang) in 440 Hz

In diesem Kurs geht es um die großen Fragen der Menschheit: Gibt es die ewige Liebe? Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Rätsellieder aus verschiedenen Jahrhunderten sind unsere Inspiration. Schon in frühesten niedergeschriebenen Quellen tauchen sie auf, wie das mittelhochdeutsche Trougemundslied aus dem 12. Jhdt. oder das Rätsellied „ I have a young suster“  von 1430, das noch heute als Blues in Amerika gesungen wird. Wir verfolgen Spuren eines Liedes durch die Jahrhunderte und beschäftigen uns mit der Frage, wie wir uns diesen Liedern annähern können. Möchten wir sie im Ensemble oder solistisch umsetzen, mit oder ohne Begleitung singen oder instrumental ausführen, einstimmig oder mehrstimmig arrangieren, möchten wir den Zeitgeist treffen, in dem das Lied entstand oder ist es wichtig, aus dem Alten etwas Neues zu machen? Daneben werden wir  ein paar traditionelle „catchy tunes“ aus historischen Quellen spielen.

Workshop für Instrumentalist*innen (415 Hz)

Einige englischen Grounds – Greensleeves und co. – sind längst feste Favoriten bei Alte-Musik-Jamsessions. Aber es gibt ganz viele Melodien, die hierzulande selten gespielt werden, obwohl sie auf den Britischen Inseln im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert sehr populär waren. Sie wurden damals von Tastenspieler*innen und Zupfer*innen für ihre Instrumente arrangiert, sie wurden choreografiert und es wurde dazu getanzt, und sie wurden vor allem ausgeliehen, um unzählige Balladen dazu zu singen.   Diese Stücke sind Synthesen von einheimischen, keltisch-geprägten Melodien mit kontinentalen Baßfolgen, sie decken alle Gemütslagen von bacchantisch bis melancholisch ab und bieten sich an, wild mit der Materie umzugehen.  Wir werden dabei viel Spaß haben.

Dieser Workshop ist offen für alle Spieler*innen von ‚historischen‘ Instrumenten in A=415 Hz Stimmung. Spieler*innen von ‚modernen‘ Instrumenten, die mit der nötigen Transposition klarkommen, können gerne anfragen.

Historische Tänze sind in diesen Zeiten schwierig? Das stimmt, aber bei Weitem nicht unmöglich! Das Festivalmotto lenkt unseren Blick auf die Genüsse des Lebens, die wir auch mit allem An- und Abstand im Tanzen auskosten wollen. (Leicht angepasste) English Country Dances des 17. und frühen 18. Jahrhunderts gehen uns durch den Magen und in die Füße: „Lumps of Pudding“, „Strawberries and Cream“, „Oranges and Lemons“ u.a. Denn was sonst oft zu kurz kommt: Wie sind eigentlich die passenden Schritte?

Einige sehr bekannte Melodien zu Country Dances sind z.B. Hornpipes, doch was ist das eigentlich genau? Wir entdecken Variationsmöglichkeiten zu bekannten „Klassikern“ wie z.B. „Hole in the Wall“ oder „Mr. Isaacs Maggot“.

Der Kurs ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet, die Spaß haben Schritte und Variationen (neu) zu entdecken und sie immer wieder in den Choreographien zu erproben.

Das Schritttraining ermöglicht uns, uns als Einzelpersonen im Raum zu verteilen. Die Gassentänze werden so angepasst, dass wir in großem Abstand stehen und Körperkontakt vermeiden. Der Tanzpartner wird für die Dauer des Workshops fest gewählt, so dass bestimmte Figuren, bei denen der Mindestabstand unterschritten wird sich auf eine Person beschränken. Wer möchte darf selbstverständlich für die kurzen Einheiten in der Gasse seine Maske aufsetzen. Für Wohlbefinden und Gesundheit aller Teilnehmer sorgen außerdem regelmäßiges Lüften und Achtsamkeit gegenüber den anderen Teilnehmenden.