Workshops
Samstag, 16. und Sonntag, 17.11.24, mon ami Weimar
Kurszeiten Sa. von 9 bis 18 Uhr und So. von 10 bis 16 Uhr
Tanzkurs: Traditionelle Tänze aus Deutschland
Mit Vivien Zeller (Tanzanleitung und Violine)
Spaß beim Tanzen kann jeder haben – egal ob er die Schritte und den Tanz kennt oder nicht. Dieser Kurs richtet sich an Tanz-Interessierte mit und ohne Vorerfahrung. Das Thema ist entsprechend dem diesjährigen Festivalmotto „Tanzmusik aus deutschen Quellen“. Vivien Zeller ist Spezialistin auf diesem Gebiet und spielt während des Kurses live zum Tanz auf. Passend zum Quadrillentanzen oder einfach als Balfolk-Repertoire – es ist für jeden etwas dabei!
Workshopleiter
Vivien Zeller ist Instrumental- und Tanzlehrerin. Nach 13 Jahren klassischer Ausbildung entdeckte sie mit 17 Jahren die traditionelle Tanzmusik und fand dort, was sie schon lange gesucht hatte: die Verbundenheit von Musik, Tanz und Variation. Es fasziniert sie nach wie vor, diesen alten, wunderschönen Melodien Leben einzuhauchen, sie zum Grooven zu bringen und die Verbindung zu den Tänzern zu spüren.
Über schwedische, dänische und irische Folkmusik fand sie zur traditionellen Tanzmusik Deutschlands, besonders Norddeutschlands. Hier fühlt sie sich am meisten zu Hause und geht immer wieder auf Entdeckungsreise in die Archive, um neue handschriftliche Notenbücher von Tanzmusikern des 17. bis 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum zu finden.
Zusammen mit der Musik hat sie auch die dazugehörigen traditionellen Tänze und ihre Variationen gelernt. Da Tanzmusik zum Tanzen gedacht ist, sind Spielen und Tanzen für sie untrennbare Themen, egal ob auf der Bühne, auf dem Tanzboden, in Kursen oder im Unterricht. Ein Kollege hat es einmal scherzhaft so ausgedrückt: „Bei Vivien geigen die Füße.“
Tanzkurs: Theatrale Tänze nach Gregorio Lambranzi
Mit Mareike Greb
Tanz mal anderes: Das einzige Theater-Tanztraktat des 18. Jahrhunderts, erschienen 1716 in Nürnberg auf Deutsch und Italienisch. Hier geht es um die Darstellung eines Charakters im Tanz: grotesk, lustig, einfallsreich. Die Schritte sind nicht in einer Choreographie festgelegt, sondern lassen im wahrsten Sinne des Wortes „Spielraum“, wobei wir uns gemeinsam dem Thema ganz behutsam nähern und ich eine Choreographie vorschlage (z.B.: Wie sähe ein getanzter Ehestreit beim Tischdecken mit Tellern in der Hand aus?) Als Entspannung wird sicherlich der ein oder andere „Gassentanz“ dienen und auch hier könnte es überraschen, wie viele theatrale Elemente im 18. Jahrhundert beliebt waren. Keine Vorkenntnisse erforderlich, nur Neugier und Spielfreude.
Workshopleiter
Mareike Greb (Leipzig) ist Tänzerin und Schauspielerin. Bereits mit 16 Jahren begann sie sich nach einer Ballettausbildung der historischen Tanzkunst und Aufführungspraxis zu widmen. Sie unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und ist national und international solo und in verschiedenen Besetzungen mit Kursen und Auftritten tätig. Außerdem beschäftigt sie sich wissenschaftlich intensiv mit den Tänzen und der Musik von der Frühen Neuzeit bis zum Barock, rekonstruiert aus historischen Quellen und verbindet Theorie und Bühnenpraxis zu einem fundierten, aber spannungsreichen Bühnenkonzept, das immer Kontakt zum Publikum sucht.
Instrumentalkurs: Historische Tanzmusik aus alten deutschen Quellen
Mit Merit Zloch (Harfe) und Matthias Branschke (Dudelsack)
Die Sammlung Dahlhoff mit 800 Melodien wurde erst vor Jahren wieder als umfassende deutsche Tanzsammlung aus dem 18. Jahrhundert wiederentdeckt. Merit Zloch und Matthias Branschke zeigen, dass es aber auch noch andere spannende Quellen mit tollen Melodien gibt, die es zu entdecken lohnt. Alle Stücke werden über das Gehör gelernt, Notenkenntnisse sind nicht nötig.
Stimmton = 440 Hz
Workshopleiter
Merit Zloch (Harfen, frühmittelalterliche Leier, Knochenflöte, Gesang)ist Magister für Ur- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte sowie freiberufliche Musikerin. Sie hat sowohl museumspädagogische Programme im Pommerschen Landesmuseum Greifswald geleitet und auf Ausgrabungen gearbeitet als auch mit der Harfe auf internationalen Festivalbühnen gestanden.
Matthias Branschke (verschiedene Rohrblattinstrumente, Dudelsäcke, Holzflöte, Knochenflöte) spielt Dudelsack, seit er 12 Jahre alt ist. Inzwischen ist er renommierter Dudelsackbauer mit fachspezifischer Ausbildung und eigener Werkstatt, erfolgreicher Musiker und gesuchter Dozent.
Alte-Musik-Kurs: „All meyn gedencken dy ich hab“ – die ältesten deutschen „Volkslieder“
Mit Martin Erhardt
Martin Erhardt wird in seinem Workshop in die Lieder des Lochamer-Liederbuchs einführen. Entstanden um 1452 in Nürnberg, stellen sie die frühesten schriftlich aufgezeichneten deutschsprachigen Lieder dar, die man als Volkslieder bezeichnen könnte. Wir singen und spielen die Melodien und ihre frühneuhochdeutschen Texte. Die Mehrzahl der Lieder ist einstimmig überliefert, es gibt aber auch einige dreistimmige Lieder. Wir wollen selbst einige der Lieder arrangieren, die originale Notation kennenlernen und uns dabei in die Stilistik des 15. Jahrhunderts eindenken.
Stimmton = 440 Hz
Workshopleiter
Martin Erhardt (Halle) unterrichtet historische Improvisation und Musiktheorie an den Hochschulen in Weimar und Leipzig sowie Blockflöte am Konservatorium in Halle – daneben konzertiert er als Blockflötist, Cembalist, Organist, Portativspieler und Sänger mit diversen Spezialistenensembles für Musik aus Mittelalter, Renaissance und Barock. Er ist künstlerischer Leiter des Leipziger Improvisationsfestivals und Autor des Lehrbuchs »Improvisation mit Ostinatobässen«.
Kinderensemble Alte Musik
Mit Fabia und Anett Bartuschka
Wir begeben uns mit dir auf Entdeckungsreise! Deine Ohren und dein Instrument, das du seit mindestens drei Jahren spielst, sind deine Ausrüstung. Auf der Wanderung durch die musikalische Landschaft wird uns Musik begegnen, zu der in diesen Landen früher getanzt und improvisiert wurde. Meistens wurde sie für eine lange Zeit überhaupt nicht aufgeschrieben, sondern von Mensch zu Mensch, von Ohr zu Ohr weitergegeben. Daran werden auch wir uns versuchen und die Schätze, die wir finden, gemixt mit unserer eigenen Kreativität, wieder zum Klingen bringen. Am Ende stehen wir damit auch bei der Workshop-Präsentation zusammen mit den Kindern des Bewegungsworkshops auf der Bühne. Also packt eure Neugier ein und kommt mit uns auf diese abenteuerliche Reise!
Empfohlenes Alter: 8-15 Jahre
Stimmton = 440 Hz
Workshopleiter
Anett Bartuschka ist Musikpädagogin, Gitarrenlehrerin und Ensembleleiterin. Sie studierte in Weimar Gitarre und Stimmbildung, später kam noch eine Chorleiterausbildung hinzu. Sie spielt außerdem Klarinette und Laute. Seit ihrer Jugend unterrichtet sie Gitarre und sammelte weitere pädagogische Erfahrungen u. a. als Musiklehrerin und im Kinder- und Jugendzirkus Tasifan. Anett Bartuschka ist Leiterin der ElephantBand, Mitgründerin der Gitarrenklassen an der Weimarer Louis-Fürnberg-Grundschule und der Kinderchorcamps des Thüringer Chorverbandes. Seit 2020 unterrichtet sie Fachmethodik für Gitarrenklassenunterricht an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar.
Fabia Bartuschka, geboren 2002, ist eine vielseitig interessierte Musikerin und Pädagogin in Ausbildung. Seit 17 Jahren ist die Blockflöte ihr Hauptinstrument. Musikalisch geprägt haben sie vor allem die Alte Musik und Folkmusik aus verschiedenen kulturellen Kontexten. Pädagogische Erfahrung sammelte sie in Workshops beim Kinder- und Jugendzirkus Tasifan sowie in Kinderchorcamps des Thüringer Chorverbandes. Fabia Bartuschka studiert momentan Blockflöte an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg.
Musik und Bewegung für Kinder
Mit Studierenden der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar unter Leitung der Professorin Meike Britt Hübner
Wind, Wälder, Wasserfälle… Können Steine sprechen, Hölzer heulen? In Klängen, Bewegungsspielen und Geschichten erkunden wir die Märchen der Gebrüder Grimm. Alle Kinder zwischen 5-12 Jahren sind herzlich willkommen – mit und ohne Instrument!