Workshops

Workshops

Samstag, 8. und Sonntag, 9.11.25, mon ami Weimar

Kurszeiten: Sa. von 9 bis 17 Uhr und So. von 10 bis 16 Uhr
So. von 16 bis 17 Uhr: Präsentation der Workshopergebnisse


Tanzkurs: Das Feuer der Spagnoletta

Mit Mareike Greb

Die Spagnoletta oder auch der Spagnoletto ist ein kurzes Musikstück, das in Europa weithin verbreitet war und zu dem es diverse Tanzchoreographien gibt. Die beiden frühesten sind bei Fabritio Caroso 1581 zu finden. Italienische, englische und französische Quellen kommen wenig später hinzu und selbst in den beliebten Contredanses taucht die Spagnoletta überraschend wieder auf.

Einen speziellen Spagnoletta-Schritt gibt es nicht, aber durchaus übliche Schritt-Kombinationen, vor allem aus der Zeit um 1600, die geradewegs zum Improvisieren einladen. Wir nähern uns diesem spannenden Tanz, indem wir Versatzstücke aus den überlieferten Choreographien verwenden, um damit zu improvisieren, allein, in kleinen Formationen oder auch in der großen Gruppe. Damit ist der Kurs sowohl für erfahrene Tänzer des cinquecento-Stils als auch für Anfänger gut geeignet – die Basis der Improvisation bietet eine Grundlage, alle Niveaus gut zu integrieren. Eine herzliche Einladung an alle, die neugierig sind!

Workshopleiter


Mareike Greb (Leipzig) ist Tänzerin und Schauspielerin. Bereits mit 16 Jahren begann sie sich nach einer Ballettausbildung der historischen Tanzkunst und Aufführungspraxis zu widmen. Sie unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und ist national und international solo und in verschiedenen Besetzungen mit Kursen und Auftritten tätig. Außerdem beschäftigt sie sich wissenschaftlich intensiv mit den Tänzen und der Musik von der Frühen Neuzeit bis zum Barock, rekonstruiert aus historischen Quellen und verbindet Theorie und Bühnenpraxis zu einem fundierten, aber spannungsreichen Bühnenkonzept, das immer Kontakt zum Publikum sucht.


Rhythm is it – Improvisation und Trommeln auf Tamburinen und Co.

Mit Nora Thiele

Rhythmus ist die Quelle des Lebens, Rhythmus geht ins Blut und lässt uns tanzen. Fast alle Musik beim Playgroundfestival basiert auf Tanzmusik, Grounds und traditionellen Folkmelodien. Dieser Kurs mit Nora Thiele verbindet rhythmische Schulung für alle mit einer Einführung in die Handhabung von Rahmentrommeln, die auch in der Renaissance- und Barockzeit gespielt wurden. Neben Grundanschlagstechniken auf den Schlaginstrumenten arbeiten wir mit Bodypercussionübungen und Stimme. Dieser Kurs richtet sich sowohl an rhythmusbegeisterte Menschen, die sich auf das Trommeln fokussieren wollen, als auch an Instrumentalist*innen und Sänger*innen, die ihr rhythmisches Potential in der Improvisation verbessern wollen. Wir werden dies gemeinsam und in der Praxis üben. Rhythmus ist ein wunderbares und unbegrenztes Werkzeug in der Improvisation.

Leihtrommeln sind vorhanden. Leihgebühr 10€. Kaufberatung möglich.

Bitte die eigenen Instrumente mitbringen und den Wunsch nach einer Leihtrommel bei derAnmeldung angeben. Man braucht nicht zwingend eine Trommel, wer vor allem rhythmisch auf dem eigenen Instrument arbeiten möchte, kann die Rhythmusübungen auch mit Bodypercussion machen.

Workshopleiterin


Nora Thiele ist Multiinstrumentalistin, künstlerische Leiterin, Komponistin und Wandlerin zwischen Genres, Epochen und Kulturen. Sie arbeitet in transdisziplinären Projekten und erschafft innovative interkulturelle Konzertprogramme. Nora Thiele gehört zu den vielseitigsten Musikerinnen ihrer Generation und blickt mit ungewöhnlicher Weitsicht auf den Musikhorizont. Ihr gesamtes Schaffen lebt aus dem Bewusstsein für Musikgeschichte und holistischen Zusammenhängen. Rhythmus und Improvisation stehen dabei im Mittelpunkt.


Upon the Mountain Greene’s Grounds – Historische Improvisation für Impro-Neulinge und Jugendliche

Mit Martin Erhardt

Mit dem grünen Berg („Mountain Greene“) ist kein Geringerer als Claudio Monteverdi gemeint. Tatsächlich gilt er als einer größten Meister im Umgang mit Ostinatobässen („Grounds“). Und wie man über („Upon“) solche sich stetig wiederholenden Bassstimmen improvisiert, wollen wir hier lernen. Doch auch wenn es um Meister Monteverdi geht, so richtet sich dieser Workshop nicht an die Meister und Spezialisten, die schon viel Erfahrung mit historischer Improvisation haben (die können gerne in Ian Harrisons Workshop mitmachen!), sondern an die, für die historische Improvisation noch eher neu ist, und die Lust auf’s Lernen haben. Denn bei Monteverdi finden wir die allereinfachsten Ostinatobässe, mit denen wir beginnen können. Euer Alter spielt dabei keine Rolle, von der Seniorin bis zum Teenager seid ihr alle willkommen. Ihr solltet schon seit einigen Jahren ein Instrument lernen und euch etwas mit Intervallen auskennen. Aber Vorerfahrung in Improvisation braucht ihr nicht mitzubringen, denn genau darin könnt ihr an diesem Wochenende einige Schritte lernen und unternehmen – auf den Spuren Claudio Monteverdis.

Stimmton = 440 Hz

Workshopleiter


Martin Erhardt (Halle) unterrichtet historische Improvisation und Musiktheorie an den Hochschulen in Weimar und Leipzig sowie Blockflöte am Konservatorium in Halle – daneben konzertiert er als Blockflötist, Cembalist, Organist, Portativspieler und Sänger mit diversen Spezialistenensembles für Musik aus Mittelalter, Renaissance und Barock. Er ist künstlerischer Leiter des Leipziger Improvisationsfestivals und Autor des Lehrbuchs »Improvisation mit Ostinatobässen«.


More Grounds from the Green and Pleasant Land

Mit Ian Harrison

Du hast schon etwas Erfahrung im historischen Improvisieren und möchtest Anregungen, wie du (noch) mehr Spaß daran haben kannst? Du traust dich schon, spontan zu spielen, aber fragst dich: Wie kann ich frei sein, aber trotzdem beim Thema bleiben? Wie kann ich einen tollen Spannungsbogen gestalten? Wie improvisiere ich passend zu meinem Instrument? Wie können meine Improvisationen authentisch klingen und wie entwickle ich dabei einen eigenen Stil? Diese und viele andere Fragen werden wir in diesem Workshop beantworten. Dabei spielen wir Diminutionen, Divisions und Variationen über einige weniger bekannte Tunes und Ground Bässe aus England (William Blake’s „green and pleasant land“), Schottland und Irland. Wir nehmen unsere Inspiration aus Quellen wie z. B. The Fitzwilliam Virginal Book, The Beggar’s Opera, und den Ausgaben von Thomas Ravenscroft und John und Henry Playford – eine schöne Mischung aus europäischer Renaissance und keltischen Melodien und Harmonien.

Offen für Spieler*innen von allen Instrumenten und Sänger*innen.

Stimmtonhöhe: 440 Hz.


Kinderensemble Alte Musik

Mit Fabia und Anett Bartuschka

Ground – Das ist Englisch und bedeutet Boden oder Untergrund. In unserem Fall ist unser musikalische Boden der Bass, der von den tiefsten Instrumenten gespielt wird. Was für Möglichkeiten gibt es, dich mit deinem Instrument über so einen Bass zu bewegen? Über einen Untergrund, der mal wie eine Wiese, mal wie Waldboden, mal wie ein Schotterweg ist? In diesem Workshop für alle von 8 bis 15 Jahren, die ihr Instrument mindestens seit drei Jahren spielen, bilden wir wieder ein großes Kinderorchester. Hast du Lust, zwei Tage zusammen mit anderen Musik zu machen und damit am Ende gemeinsam mit dem Kinderbewegungsworkshop auf der Bühne zu stehen? Wir werden mal mit, mal ohne Noten musizieren und selbst kreativ werden. Wir freuen uns auf dich!

Empfohlenes Alter: 8-15 Jahre
Stimmton = 440 Hz

Workshopleiter


Fabia Bartuschka, geboren 2002, ist eine vielseitig interessierte Musikerin und Pädagogin in Ausbildung. Seit 17 Jahren ist die Blockflöte ihr Hauptinstrument. Musikalisch geprägt haben sie vor allem die Alte Musik und Folkmusik aus verschiedenen kulturellen Kontexten. Pädagogische Erfahrung sammelte sie in Workshops beim Kinder- und Jugendzirkus Tasifan sowie in Kinderchorcamps des Thüringer Chorverbandes. Fabia Bartuschka studiert momentan Blockflöte an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg.

Anett Bartuschka ist Musikpädagogin, Gitarrenlehrerin und Ensembleleiterin. Sie studierte in Weimar Gitarre und Stimmbildung, später kam noch eine Chorleiterausbildung hinzu. Sie spielt außerdem Klarinette und Laute. Seit ihrer Jugend unterrichtet sie Gitarre und sammelte weitere pädagogische Erfahrungen u. a. als Musiklehrerin und im Kinder- und Jugendzirkus Tasifan. Anett Bartuschka ist Leiterin der ElephantBand, Mitgründerin der Gitarrenklassen an der Weimarer Louis-Fürnberg-Grundschule und der Kinderchorcamps des Thüringer Chorverbandes. Seit 2020 unterrichtet sie Fachmethodik für Gitarrenklassenunterricht an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar.


Musik und Bewegung für Kinder

Mit Studierenden der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar unter Leitung der Professorin Meike Britt Hübner sowie  Joschka Wiebusch und Svenja Kuhn

Wind, Wälder, Wasserfälle… Können Steine sprechen, Hölzer heulen? In Klängen, Bewegungsspielen und musikalischen Geschichten erkunden wir, wie Wiese, Waldboden und Schotterweg klingen. Am Ende stehen wir gemeinsam mit dem Kinderensemble Alte Musik auf der Bühne. Alle Kinder zwischen 5-12 Jahren sind herzlich willkommen – mit und ohne Instrument!